Archiv des Partnerschaftsverein Charlottenburg 06. August 2015 - Besichtigung des Kammergerichts BerlinDa vielen Interessierten der ersten Veranstaltung im Mai d.J. aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl abgesagt werden musste, wurde ein weiterer Besichtigungstermin durch das Ehepaar Kuhle organisiert.
1468 wird das Kammergericht in der Elßholzstr. 30-33 erstmals urkundlich erwähnt. Am 18.September 1913 wurde das Haus in Schöneberg (damals noch bei Berlin) nach vierjähriger Bauzeit von Prinz August Wilhelm von Preußen seiner Bestimmung übergeben.
Der Plenarsaal war 1944-1945 der Ort des Volksgerichtshofs, der die Schauprozesse gegen die Beteiligten des Hitler Attentats im Juli 1944 verhandelte. Der Gerichtspräsident Freisler demütigte und verhöhnte die Angeklagten Widerstandskämpfer des 20.Juli 1944. Hier am Sitz des Volksgerichtshofs ergingen über 100 Todesurteile.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude von den Siegermächten beschlagnahmt und war u.a. Sitz des Alliierten Kontrollrates. Am 3.September 1971 wurde hier das Viermächte-Abkommen unterzeichnet.
Im Februar 1991 konnte das Kammergericht sein Gebäude am Kleistpark wieder übernehmen. Seit 1993 steht das Haus unter Denkmalschutz und wurde nach der Wiedervereinigung und der Übergabe an den Senat aufwendig restauriert. 1997 konnte das Kammergericht aus dem inzwischen genutzten Gebäude in der Charlottenburger Witzlebenstraße hierher zurückkehren.
Das Gerichtsgebäude ist zugleich Sitz des Verfassungsgerichtshofs Berlin, der Generalstaatsanwaltschaft Berlin und des Anwaltsgerichthofs Berlin.
Nachfolgend ein paar Impressionen vom zweiten Besichtigungstermin:
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